von Hans Gappenach
Als abends ein Mann von Koblenz nach Rübenach heimkehrte, hätte er sich gerne eine Pfeife angesteckt, doch trug er nur ungeschnittenen Tabak bei sich. Er war schon in der Nähe des Dorfes, an der Stelle, wo rechts und links der Straße die vielen Eichenstümpfe standen, von denen im Volksmund noch manch grausame Erzählung lebt.
Kühn trat der Wanderer heran und schnitt sich auf einem der Baumstümpfe seinen Tabak. Eben wollte er sich die Pfeife stopfen, da bewegte sich der Stumpf, wurde größer, nahm Gestalt an und sprach mit schauriger Stimme: „Da sieh, wie du mir den Kopf zerschnitten hast! Wärst du nicht ein so guter Mensch, so müsstest du auf der Stelle sterben!“ Damit schrumpfte die Gestalt wieder in den Stumpf zusammen. Der Mann aber hat nie mehr gewagt, im Dunkeln allein an dem gefährlichen Ort vorüberzugehen.
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Quelle Buch Rübenach eine Heimatgeschichte