Da es
nicht ganz bis auf seine Grenzen untersucht wurde, mögen noch etliche
Bestattungen im Randbereich nördlich und südlich der Autobahn A 48
vorhanden sein. Ein wesentlich größerer Teil wurde schon früher durch
den Weg Rübenach – Mülheim zerstört, so dass sich die Zahl der
ursprünglich vorhandenen Bestattungen nur schätzen lässt. Die
vermutliche Anzahl der Gräber wird zwischen 1100 und 1200 gewesen sein.
Die geborgenen Bestattungen ergaben 11 Männer-, 90 Frauen- und 60
Kindergräber. 22 der noch vorhandenen Gräber waren ursprünglich von
größeren Grabhügeln bedeckt. Sie werden vermutlich den gehobenen
gesellschaftlichen Stellungen der Toten Ausdruck verliehen haben.
Leider waren schon viele der Bestattungen in alter Zeit von Grabräubern
gestört und ausgeplündert worden, so dass über den Reichtum und den
Stand der Toten keine verlässlichen Aussagen mehr machen lassen. Dennoch
sind sehr viele Funde bei den Ausgrabungen zu tage gekommen, welche den
Umfang persönlichen Besitzes erkennen lassen. Den Männern wurden vor
allem Waffen mit in das Grab gelegt. Dabei steht an bedeutendster Stelle
das einstige Kurzschwert, der Sax. Daneben finden wir Langschwerter (Spatha),
Streit- und Wurfäxte (Franziska), Schilde mit eisernen Buckeln, Lanzen
und Pfeile. Die Frauengräber sind mehr durch Schmuck, wie Ketten und
Ringe gekennzeichnet. Beiden Geschlechtern wurden Gefäße mit Speisen
beigegeben. Man fand stempelverzierte Knickwandbecher Kannen, Schalen,
Tüllenkannen und oftmals wertvolle Trinkgläser.
Auch
die Bestandteile der Kleidung und Tracht, wie Gürtelschnallen und
Fibeln, Beschläge, Toilettenbestecke und Scheren lassen sich in den
Gräbern finden und uns einen Einblick in die Kunstfertigkeit und den
Geschmack jener zeit geben.
Der
Stielwandel innerhalb er rund 300jährigen Entwicklung fränkischen
Kunsthandwerkes zeichnet sich an diesen Gegenständen ab und ist ein
wichtiges Kriterium zur Datierung. Sie reicht für das Rübenacher
Gräberfeld bis um das Jahr 700 n. Chr.
Fränkische Scherben sind in der heutigen Rübenacher Gemarkung kaum zu
finden. Die Ansiedlung lag im heutigen Ortskern und große Flächen des
Dorfes waren Felder, die damals wahrscheinlich nicht mit Stallung
bewirtschaftet wurden, so dass kein häuslicher Abfall auf die Felder
gelangten.
Erst
aus der karolingischen Zeit finden sich auf den Feldern überall kleine
Keramikbruchstücke. Sie werden bei der Bewirtschaftung mit Stallung aus
den Höfen dorthin gelangt sein. Diese Scherbenstreuung datiert von 9.
Jahrhundert unserer Zeit. |