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Der Legende nach gehört sie zum Geschlecht
der fränkischen Könige, ist um 630 in Hennegau geboren und war erste
Äbtissin in einem Kloster zu Maubeuge an der Sambre. Sie wird angerufen
als Patronin bei Krebskrankheiten. Ihre älteste Vita stammt aus der
Karolingerzeit. Eine 1786 abgerissene Aldegundiskappele in Aachen, gehörte
der Abtei Malmedy. In Rübenach wird 1656 Aldegundis als Nebenpatronin zu
Mauritius genannt.
Eine nähere
Untersuchung und ein Vergleich mit anderen Aldegundispatrozinien können zu
einem wahrscheinlichen Ergebnis führen. Als Wallfahrtsort bekannt ist,
obwohl keine Kapelle mehr da ist , die Stelle der früheren
Aldegundiskapelle im Wald bei Damscheid. Wie Maubeuge nicht so weit von
St. Quensenbach. Die Kapelle bei Damscheid ist anscheinend sehr alt
gewesen, ist vielleicht auf Echternacher Einfluss zurückzuführen; denn
ähnlich ist auch in Emmerich / Niederrhein eine Adelgundiskirche an der
Stelle der ersten Gründung Willibrords. Wie in der unmittelbaren Nähe von
Damscheid das Remigiuspatrozium von Laudert finden so in Alf „Remigius“
und in Aldegund, der früheren Filiale von Alf die Patronin Aldegundis, die
dem Ort den Namen gab. Auch in Aldegund war eine Wallfahrt, wenn auch
später in den Sommer verlegt auf Bartholomäustag. Rübenach hat
unverkennbar Beziehungen zu Oberwesel und damit zu Damscheid. Die Ritter
von Schönburg (Schonenburg) bei Oberwesel hatten 1303 das Patronat der
Oberweseler Martinskirche, zu der Damscheid gehörte. Um dieselbe Zeit
hatten dieselben Ritter auch Anteil am Patronatsrecht über Rübenach, so
1270 und 1349. Sicherlich ist durch diese das Aldegundispatrozinium nach
Rübenach gekommen. Von Rübenach mag dasselbe Patrozinium nach Arzheim
gekommen sein, da sowohl in Rübenach wie auch in Arzheim das Koblenzer
Kastorstift Zehnt- bzw. Kollationsrecht besaß. – Eine andere Möglichkeit
bestände darin, dass wie das Mauritiuspatrozinium Rübenach, so auch das
Aldegundispatrozinium von Aachen her beeinflusst ist; die Aachener
Aldegundiskapelle wird erwähnt 1064.
Am rechten
Altarpfeiler der Pfarrkirche befindet sich eine barocke Holzplastik der
Hl. Aldegundis, eine Bildhauerarbeit aus der gleichen Werkstatt, in der
auch die Mauritius-Statue entstand.
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Heilige Adelgundis von Maubeuge
Benediktinerin,
Äbtissin, Schwester der hl. Waldetrudis, Tante der hl. Adeltrudis,
Namenstag: 30.
Januar.
Adelgundis, geboren um 630 im nördlichen
Hennegau (heute Belgien), als Tochter eines Fürsten, verließ ihr
Elternhaus, um einer drohenden Verheiratung zu entgehen und wurde
Ordensschwester in Hautmont an der Sambre (Nordfrankreich). Im Jahre 661
gründete sie im nahen Maubeuge ein Benediktinerinnenkloster, dessen
Äbtissin (Leiterin) sie wurde. Dieses Kloster wurde zu einer
Zufluchtsstätte für Arme und Kranke. Adelgundis, die häufig Visionen
(Bilder vom Himmel) hatte, die sehr anstrengend für sie waren, starb am
30. Januar 684 (oder 695 oder 700) nach geduldig ertragenem Krebsleiden.
Ihre Reliquien werden in der Pfarrkirche von Maubeuge noch heute verehrt.
Sie wird dargestellt:
Auf dem Wasser gehend (Flucht vor der Heirat) oder als Äbtissin. Als
Attribute (Erkennungszeichen) hat sie einen Rosenkranz, eine Kerze (als
mal eine brennende Kerze umgefallen war, hat sie aufgehört zu brennen.
Adelgundis soll sie aufgehoben haben und da habe die Kerze von selber
wieder gebrannt) oder/und eine Taube (die den Nonnenschleier hält), Krone
und Zepter zu Füßen (weil sie von fürstlicher Abstammung war).
PATRONIN gegen
Augen-, Brust-, und Kinderkrankheiten, Krebs, Kopfschmerzen, Geschwüre,
Entzündungen, Fieber und plötzlichen Tod; für Kinder, die schwer gehen
lernen. (aus: „Lexikon der Heiligen“, Voltmedia-Verlag, Paderborn, 2005)
Der Ort „Sankt
Aldegund“ an der Mosel hat von Ihr den Namen seit über 900 Jahren.
Überliefert von
Diakon Bernhard Saxler |