Das Rübenacher Kartoffeln zu den besten weit und breit zählen, ist hinlängst bekannt. Der guter Boden in den umliegenden Fluren ist Garant für erstklassige Qualität. Ob als Salzkartoffel, Kartoffelsalat, Püree, Pommes Frites, Kröbbelscha (Reibekuchen) oder als Krönung der „Döppekoche“, die „Rüwwenacha Krombier“ schmeckt in allen Belangen hervorragend. Doch seit wann gibt es den Kartoffelanbau in Rübenach eigentlich?
1816/17 wütete eine furchtbare Hungerkatastrophe. Die Kartoffel – ca. 60 – 70 Jahre früher bereits als Viehfutter angebaut – wurde zum Hauptnahrungsmittel in der hiesigen Region. Als zuverlässiges und ausgiebiges Nahrungsmittel hatte sie sich inzwischen eingebürgert. Besonders die ärmeren Klassen lebten anfangs von ihr.
Kartoffelernte in der Zeit um 1920
Wegen ihrer hohen Qualität erhielt die Rübenacher Kartoffel schon damals landauf landab höchstes Lob. Bereits 1880 wurden 450 Waggons ins Ruhrgebiet geliefert und jährlich gingen 3000 Tonnen als „Futterage“ nach Koblenz. 1917 wurde die geerntete Menge auf 160 000 Zentner geschätzt. Besonders in den Kriegsjahren kamen viele aus den umliegenden Städten nach Rübenach um Kartoffeln zu „Hamstern“. Aber auch zum Schnaps brennen wurde ein Großteil der Ernte „missbraucht“. Selbst im Hungerjahr 1816/17 soll dies geschehen sein.
Heute hat die Landwirtschaft und damit die Kartoffel (leider) nicht mehr den Stellenwert für unseren Ort. Nur noch wenige erwerbsmäßige Bauern betreiben in Rübenach Landwirtschaft. Trotzdem geniest die hier noch geerntete „Krommbier“ beim Verbraucher weiterhin einen hohen Qualitätsstand und wird somit wohl auch in Zukunft mit dem Ortsnamen Rübenach in einem positiven Zusammenhang stehen.
„Rüwwenacha Krommbere, die senn wäit und bräit bekannt, Siechlinde, Priska, Niere, zeja en Engeland.“ (aus einem Lied)
„Die Rüwwenacher Krombier“ ein Loblied auf die Rübenacher Kartoffel