„Quodlibetis“ haben großen Spaß am Singen
Ihre Notenblätter haben sie allesamt im Kopf gespeichert – und das ist gut so. Schließlich würde der Papierkram wenig Sinn ergeben. Warum? Nun, weil die „Quodlibetis“, die im Rübenacher evangelischen Gemeindezentrum von Gruseln und Kettenrasseln trällern, ohnehin nicht in der Lage wären, Strophen und Oktaven zu entschlüsseln. Wer jetzt auf einen Chor von Analphabeten tippt, liegt allerdings völlig daneben. Es musizieren Kindergartenkinder, und die können zwar noch nicht lesen, dafür aber umso prächtiger singen.
RÜBENACH. „Komm, wir gruseln uns ein wenig, denn im Gruseln sind wir König“, schallt es aus den geöffneten Fenstern des evangelischen Gemeindezentrums in Rübenach hervor. Wer genauer hinhört, erhascht noch weitere Zeilen des Gänsehaut–Liedes. Von schweren Ketten, die in Kellern rasseln, wird da gesungen und vom Grafen Kunibert, der seinen Burggästen kalte Schauer über den Rücken laufen lässt. Doch die Furcht einflößenden Strophen verlieren ihren Schrecken schnell beim ersten Anblick der Gruppe, die hier musiziert. Rund 30 Kinder, zwischen vier und sechs Jahre alt, sitzen im Stuhlkreis um Beate von Edel herum, wippen fröhlich und im Takt zur Melodie, die die Leiterin des (Klein–)Kinderchors auf ihrer Gitarre anschlägt. Sie betreut eine Gruppe der „Quodlibetis“, der Kinder des Rübenacher Chors „Quodlibet“.
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Rhein Zeitung – 04.08.2005