Lebensqualität In einem Index hat die Stadtverwaltung die Infrastruktur der einzelnen Koblenzer Stadtteile bewertet und aufgelistet.
Leserbrief von Rüdiger Neitzel, BI „Lebenswertes Rübenach“, Koblenz
Mit großem Interesse habe ich den Vergleich der Lebensqualität der Koblenzer Stadtteile in der RZ gelesen. Dabei schneidet Rübenach mit Rang 25 von 30 nicht gut ab. Als Rübenacher kann ich das schlechte Ergebnis nicht ganz nachvollziehen, noch haben wir ja Apotheke, Arzt und Post und auch ein paar Geschäfte. Das Problem ist nur, dass man die schwer erreichen kann. Mit Kinderwagen, Kinderkarre oder Rollator ist der Weg nicht zu bewältigen, denn die Bürgersteige sind so schmal, dass sie der Fachmann als Fahrbahnbegrenzungsstreifen” abtat. Eine Fußgängerampel gibt es im ganzen Ort nicht, und bei täglich 13 000 Kraftfahrzeugen in der Ortsmitte ist eine Überquerung der Aachener Straße in den Hauptverkehrszeiten lebensgefährlich. Und mit dem Auto kommt man auch nicht zu den Geschäften. Es gibt auf der Aachener Straße kaum Parkplätze, und selbst das Anhalten ist nur beschränkt möglich. Und warum ist das so? Damit der Durchgangsverkehr schnell durch den Ort fahren kann! […] Was mich aber noch mehr besorgt: Mit der Ansiedlung der Firma Amazon und den erwarteten 3000 Beschäftigten wird der Verkehr hier in Rübenach noch zunehmen. Auch darüber hat die RZ berichtet. Für mich ist es ein Hohn, wenn dort zu lesen war, wie schön die Beschäftigten über die Kreisstraße 66 nach (und das heißt doch in Wirklichkeit: durch) Rübenach fahren können. Mit anderen Worten: In den letzten 34 Jahren, so lange wohne ich hier, ist zur Verkehrsberuhigung in Rübenach nicht nur nichts getan worden, sondern die Situation hat sich verschlimmert und wird sich weiter verschlimmern. Mir tun übrigens die Leute in der Rübenacher Straße besonders leid. Dort werden über 500 Menschen jeden Tag vom Lärm geschädigt, so steht es im Lärmaktionsplan der Stadt, aber Verbesserungen sind nicht in Sicht. Das ist staatlich geduldete Körperverletzung, und die lokale Politik schweigt dazu.
Rhein Zeitung – 19.05.2012