Süße Frucht ist für den Obstbauer mit viel Arbeit verbunden
Im Heimatlied des Rübenacher Männerchor 1854 heißt es „…Wo im Frühjahr Kirschen blüh’n rings um’s ganze Dorf …“. Nun sind die Süßkirschen seit Anfang Juni reif. Mit dem Rübenacher Obstbauer Christian Zerwas unterwegs, war es schon interessant zu erfahren, welche Schwierigkeiten es auf dem Weg der Kirsche vom Baum bis zum verkaufsfähigen Körbchen geben kann.
Zu Beginn steht einmal der Kampf gegen die Kirschfruchtfliege auf dem Plan, damit die Kirschen frei von Maden bleiben. Auch Vögel, insbesondere Stare, können großen Schaden anrichten. Teilweise hilft ein elektronischer Vogelvertreiber, der Angst-, Warn- und Panikschreie abgibt. Zur Vogelabwehr tragen auch Greifvogelattrappen bei. Angeseilt auf über acht Meter hohen Fiberglasruten wehen und flattern sie vom Wind getragen über den Kirschbäumen. Nach Aussage von Christian Zerwas sind sie richtig gut zur Vogelabwehr.
Wenn auf reife Kirschen Regen fällt, platzen viele und sind nicht mehr verkaufsfähig. Auch zu kleine Kirschen oder beschädigte müssen aussortiert werden. Aber auch zweibeinige Diebe können großen Schaden anrichten. Oft sind bei eingezäunten Obstanlagen Zäune niedergetreten oder Befestigungspfähle aus der Erde gerissen. In einem Fall haben Autos auf dem Standstreifen der Autobahn gehalten und die Insassen sind in das angrenzende Feld zum Kirschenplücken marschiert.
Die Annahmestellen für Obst sind für eine strenge Qualitätskontrolle bekannt. Auch aus diesem Grund müssen sie nach dem Pflücken zeitraubend sortiert werden. Ein professioneller Sortiertisch leistet da schon gute Dienste. Verworfen werden kleine, beschädigte, geplatzte und unreife Früchte. Je nach Wetter und Sorte können dies schon erhebliche Mengen sein.
Heinz Köhmstedt Rübenach – 23.06.2022
Fotos Heinz Köhmstedt