Bahnstrecken-Reaktivierung hat Verspätung

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Die Reaktivierung alter Zugstrecken in Rheinland-Pfalz dauert länger als geplant. Im Januar hatte das Umweltministerium angekündigt, bis etwa Mitte dieses Jahres ein Ranking zu erstellen, in welcher Reihenfolge die Strecken wiederhergestellt werden sollen. Insgesamt zwölf Gleisabschnitte sind im Gespräch – darunter etwa die Aartalbahn zwischen Diez und Wiesbaden die Hunsrückquerbahn zwischen Langenlonsheim, Simmern und Büchenbeuren sowie die Strecke zwischen Koblenz-Lützel und Bassenheim. Doch diesen Zeitplan kann man in Mainz nicht halten, wie aus einer Antwort des Umweltministeriums auf Anfrage unserer Zeitung hervorgeht. Damit dürfte sich nicht nur die Planung verschieben, sondern auch die tatsächliche Reaktivierung weiterer Bahnstrecken im

… Reaktivierungskandidaten: 1 = Aartalbahn; 2 = Brexbachtalbahn; 3 = Eifelquerbahn; 4 = Hunsrückquerbahn; 5 = Kasbachtalbahn; 6 = Koblenz-Lützel–Bassenheim; 7 = Glantalbahn; 8 = Zellertalbahn; 9 = Eistalbahn; 10 = Landau–Germersheim; 11 = Landau–Herxheim; 12 = Wieslauterbahn.

Die  Nummerierung stellt dabei ausdrücklich keine Reihenfolge dar.

Hinweis! Aus urheberrechtlichen Gründen ist die Veröffentlichung dieses Berichts eingeschränkt. Der komplette Text ist aus der Print- oder Onlineausgabe zu entnehmen. Wir bitten um Verständnis.

Rhein Zeitung – 18.06.2024

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Johannes Fuck
7 Monate zuvor

Was muss man da wieder lesen. Ein Kalauer nach dem anderen. Man meint, Mainz ist in einer Dauer-Kappensitzung.
„Wenn wir dann vor der nächsten Landtagswahl bei einigen Projekten einen Stein ins Wasser werfen, dann haben wir viel erreicht.“

Und schlimmer noch: Der Redakteur merkt es nicht.
In dem Artikel, so steht es in der Überschrift, geht es um die Bahnstreckenreaktivierung.
„Die Reaktivierung aller Zugstrecken dauert länger als geplant“ Wie, man plant eine Reaktivierung? So weit ist man schon?
„Doch diesen Zeitplan kann man in Mainz nicht halten“ Was für einen Zeitplan?
Dan kommt die Auflösung: „Man kann den Zeitplan für DAS RANKING nicht halten.“
Dem interessierten Leser wird mitgeteilt, man habe „erstmals ein transparente Vorgehensweise“, „die Kosten-Nutzen-Analyse!“. Die Liste für Gutachten ist lang: u.a. wird eine Verlängerung der Bahntrasse im Ahrtal bis Adenau untersucht.

Die EifelQuerBahn hat bereits einen Kosten-Nutzen-Faktor von 1,29, Gutachten wird aber überarbeitet, da man den Tourismus nicht berücksichtigt hat. Gerade weil es eine ländliche Gegend ist, dort Hidden Champions – führende Unternehmen – angesiedelt sind und die Eifel nicht „abgehängt“ werden darf, brauchen die eine Bahnstrecke.

Die Bahnstrecke Koblenz-Lützel nach Bassenheim hat einen Kosten-Nutzenfaktor von ca. 1,5. Die SPD hat schon vor Jahren durch ein Gutachten die Leistungsfähigkeit und die Bedeutung der Strecke und deren Alternativen bestätigen lassen. Da das Land sich aber erst spät für das Ranking entschieden hat, muss die NutzenKostenUntersuchung neu gemacht werden.

Geld für Gutachten ist da und man der Landesregierung wirklich keinen Vorwurf machen, man ist ernsthaft bemüht.

Wir sprechen vom Klimaschutz im Verkehrssektor, von Infrastruktur und Standortvorteil. 1/3 von CO2 entsteht dort. Der Zeitplan für CO2 Neutralität und der Pfad dorthin ist durch das Paris-Abkommen definiert. Da wir Deutschen ja besser sind, geben wir uns nicht mit dem Termin zufrieden, geht es doch um die Rettung der Welt, sondern verlegen das vor auf 2045. Manche fabulieren von 2035.

Das Letzte:
„Welche Projekte am Ende ZUERST den Zuschlag erhalten, wird der Landtag auf Vorschlag des Ministeriums entscheiden. Zeitplan ungewiss.“

Dötsch
6 Monate zuvor

Guten Tag,

ich würde mich mehr darüber freuen, wenn aus der alten Bahnstrecke ein Fahrradweg wird (als Verlängerung des Maifeld-Radwanderweges). Der Verkehr auf der Straße von Rübenach in die Stadt ist teils für Radfahrer*innen an einigen Stellen doch gefährlich und unübersichtlich… Ein Radweg, gerade wo nun viele Menschen mit Unterstützung fahren und bequemer längere Strecken zurücklegen können, wäre für Pendler und Touristen, die von Koblenz in die Eifel mit dem Rad fahren wollen, schön.

Das ist natürlich nur (m)eine Meinung als Leser und fahrradfahrender Rübenacher 🙂

Rudolf Kowalski
6 Monate zuvor
Reply to  Dötsch

„Ein Fluß oder eine Autobahn“ Das klingt absurd? Ist es auch, und zwar genauso wie der Vergleich eines Touristen-Radwegs mit einer Bahnstrecke. Diese Bahnstrecke soll der Entlastung der vollgestopften Straßen dienen – und unsere Umwelt von starken BE-lastungen ENT-lasten. Dort soll keine Freizeit-Bimmel-Bahn oder sonstige Freizeitvergnügen entstehen. Für Letzteres darf gerne ein Radweg NEBEN der Bahnstrecke entstehen.
Wie kommt man überhaupt auf solche Vergleiche? Man baut doch auch keine Bahnlinie auf einen Fahrradweg. (?)

Michael
6 Monate zuvor

Nur zur Info, der Radweg Mayen-Polch-Bassenheim war früher ein Teil der Bahnstrecke nach Koblenz. Jetzt ein viel genutzter Fahrrad und Laufweg. Eine Weiterführung nach Koblenz würde absolut Sinn machen.

Johannes Fuck
6 Monate zuvor
Reply to  Michael

Zur Info 2:

  • Es gibt eine Alternative zum Bahndamm! Der Radweg nach Koblenz kann parallel zur Bahnstrecke erfolgen! Links und rechts der Bahnstrecke „gehören“ noch 7,50m zum „Bahngelände“.
  • Die Bahntrasse ist ein wichtiger Standortfaktor! Bei der Befragung der Bahnanlieger durch die Gutachter beim IHK-Treffen, mögliche Bahnnutzer, war auch einer vom Teilstück Bassenheim-Mayen – ohne Bahnanschluss. Der transportiert mit ca. 5.000 LKWs/Jahr den Schotter nach Andernach zum Hafen. Wegen Niedrigwasser wurde (überlegt?) den Schotter mit der Bahn in die Schweiz zu transportieren. Und ein Anlieger der seine Rüben verladen möchte, da, durch die Transportkosten auf der Straße, der Anbau uninteressant wird.
  • Es ist nicht (m)eine Meinung, sondern die Bahninfrastruktur soll offiziell ein wesentlicher Teil der Energie- und CO2-Einsparung und Entlastung der Anlieger an den Hauptstraßen erbringen. Diese Diskussion, damals auch wegen Waldsterben, war in der Schweiz in den 80iger Jahren. Seit dem investieren die ein mehrfaches pro Kopf, im vergleich zu Deutschland, in die Bahn. Das positive Ergebnis im ÖPNV und Gütertransport kann man dort sehen. (Ö-Schienen-PNV auch in Montpellier oder Karlsruhe). Zur gleichen Zeit hat die damalige Regierung (CDU) die Bahn privatisiert, mit dem Ziel das Unternehmen an die Börse zu bringen.
  • Die SPD hat mit der Regierungsübernahme den Rheinland-Pfalz-Takt eingeführt (nach dem Vorbild der Schweiz) und vorgeschrieben, dass nur entlang von Bahntrassen Wohnraum ausgewiesen wird.

Mein Kommentar soll zeigen:

  • offiziell will man den Fehler der letzten Jahre revidieren (Milliarden will man investieren),
  • offiziell kennt man den Nutzen und die Bedeutung,
  • die Reduktion der Klimaschädlichen Gase sind in aller Munde und der Wille ist da – die Verträge sind gemacht.

Man verharrt in Lethargie.

Rudolf Kowalski
6 Monate zuvor
Reply to  Johannes Fuck

Diese Lethargie wird seit Jahren angewandt beim „Rübernacher Versiegelungsgebiet“, dem sogenannten Güterverkehrszentrum, dem von der Landesregierung finanziell geförderten Umschlagplatz von Gütern von der Straße auf die Schiene und das Wasser. Dafür – und zwar genau dafür – sind Gelder geflossen, die allem Anschein nach zweckentfremdet verwendet wurden.

Und die Bahnlinie? Tja, die führt mitten durch das neue Gewerbegebiet Metternich-Bubenheim. Dort soll es Betriebe geben, die ausgerechnet diese Grundstücke erwerben möchten (oder schon nutzen), wo die Bahngleise verlaufen… ist das nicht schön?
Ja, das ist nicht schön.! Ganz besonders für uns Rübenacher.

Rudolf Kowalski
6 Monate zuvor
Reply to  Michael

Das war und ist mir schon klar. Daraus resultiert ja meine etwas satirische Aussage. Natürlich sollte man für Satire auch affin sein. Wieso wird überhaupt bei unserer heutigen Verkehrslage darüber nachgedacht, ob man ausgerechnet AUF BAHNGLEISE einen Radlweg anlegen sollte? Wäre da ein Kinderspielplatz nicht viel schöner? Oder vielleicht besser eine Modelleisenbahn? (Satire aus)

Fahradwege für die Freizeit mögen durchaus schöne EInrichtungen sein, treffen aber leider nicht den dringenden Bedarf, unsere Straßen morgens und nach Feierabend zu entlasten. Denn leider nehmen die Wenigsten von uns ein Fahrrad als Alternative, um zur Arbeit zu gelangen, oder seine Einkäufe in der Stadt zu machen.
Bei dem Wunsch nach Fahrradwegen wird dieser Umstand und auch der Gedanke an eine weniger belastete Umwelt einfach ausgeblendet.

Ich habe ganz sicher nichts gegen einen neuen Radweg durch oder neben Rübenach, aber doch nicht auf bestehende, und sogar weiterhin gewidmete Bahngleise, sondern gerne daneben. Ein solcher Radweg wird vielleicht der Freizeit-beschäftigung dienen, aber ganz gewiss nicht unsere Aachener Straße zu den Zeiten der Rush-Hour entlasten, eine Pendlerbahn hingegen schon.