W:O:A – geht mit 75 auch noch!

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Hart, härter Wacken – Rübenacher gastierten auf dem „heiligen Gral“ des Heavy Metal

Vier Tage lang von 31. Juli bis 04. August rockten Rübenacher Hardcore „Metaller“ und einige gleichgesinnte Freunde das Festival in Wacken. 85 000 Besucher, und wir waren mitten drin. Einfach nur geil!

Doch der Reihe nach. Angefangen hat alles schon vor einigen Jahren. Die Gruppe um Heavy Metal „Guru“ und Cheforganisator Joe Christ waren in den Jahren zuvor schon mehrfach auf dem Festival in Schleswig-Holstein. In einem beiläufigen Gespräch darüber meinte Joe, „komm das nächste Mal mit, du wirst deinen Spaß mit uns haben!“. Terminliche Überschneidungen und Corona Zwangspause ließen das Ganze jedoch zunächst wieder in Vergessenheit geraten. Bei der Rübenacher Kirmes in letzten Jahr, wurde der Trip nach Wacken 2024 dann kurzer Hand verbrieft und besiegelt.

… Als ich in der Folge im Bekannten- und Freundeskreis darüber erzählte, gab es meist nur Verwunderung, kritische Blicke und ungläubiges Kopfschütteln. Du, mit 75 nach Wacken? Oha!

Am Mittwoch 5:30 Uhr in der Früh ging es dann bepackt mit dem notwendigen Equipment (passende T-Shirts, gutes Schuhwerk, … keine Gummistiefel!) auf die Reise Richtung Heavy Metall Epizentrum nach Wacken. Das in der Nachbarschaft gelegene Glücksstatt war für die nächsten vier Tage als Übernachtungs-Domizil gebucht. Nach einem kurzen Begrüßungszeremoniell durch „Frontmann“ Joe an das Hotelpersonal vom Anno 1716, ging es am Nachmittag per Taxi erstmals nach Wacken. Dieser Service (selbstverständlich von Joe organisiert!) stand täglich für uns „Edel Metaller“ zur Hin- und Rückfahrt bereit.

In Wacken angekommen hieß es erstmal die „Unterhopfung“, sprich Flüssigkeitsverlust, mit den einen oder anderen Gerstengetränk auszugleichen. Ein 2000 Selen Nest im hohen Norden, wo gefühlsmäßig der Hund begraben zu sein scheint, erwacht beim Festival zur Großstadt. An jeder Ecke, Einfahrt oder sonstigen Freiflächen, auf dem Weg zu Festival-Gelände, gab es Stände, war Rockmusik zu hören und die Besucher feierten was das Zeug hielt.

Bis zum Gelände selbst waren dann noch locker runde 2 Kilometer zu laufen. Nach der obligatorischen „Filz-Kontrolle“ (Taschen, Körper abtasten, …) mussten zunächst das Eintritts- und Zahlungsbändchen abgeholt werden. Hierüber wurde auf dem Gelände alle Kosten für Essen, Getränke, Merchandising, etc. abgerechnet.

… Und dann der erste Blick auf das Festivalgelände selbst. Für einen „Wacken-Jungfuchs“ wie mich einfach nur gigantisch. Der Sound knallte brutal einem mit 120 Dezibel um Ohren und die Bässe ließen das Zwergfell zum Stepp-Tanzen vibrieren. Ooohwaaar … Fortan hieß es, alles zu geben und aufzusaugen was das Festival hergab. Im Stenogramm: Von Accept, Feuerschwanz, Suzi Quatro, Scorpions, Sweet (um nur einige wenige Bands zu nennen), war alles vertreten was Rang und Name in der Heavy Metall Szene hat. Es war einfach gigantisch, um der persönlichen Empfindung wiederholt einen authentischen Eindruck zu verleihen.

Der erste Tag wurde aber auch lang! Gegen 8/9:00 Uhr abends und nach ca. 13/14 Kilometern Laufweg in den Beinen, meldete sich der Rücken. Das Kreuz schmerzte und auch die Füße wurde langsam platt. Sitzgelegenheit waren knapp und wenn belegt. Am Zaun ein Plätzchen für eine kleine Auszeit gefunden, kamen sofort zwei, drei Leute gesprungen und fragte besorgt: Brauchst du Wasser? Nee Leute, alles Paletti, sind nur die alten Knochen die zwicken. Aber vielen Dank für eure Aufmerksamkeit. Das ist Wacken!

Als Alternative für Ibuprofin werden Schmerzen traditionell auf dem Festival mit „Wacken-Bölkstoff“ (0,4er Krombacher) bekämpft!
Um 1:00 Uhr in der Nacht war dann erstmal Schluss mit Lustig. Ab nach Hause ins Hotel und gemäß dem letzten Lied der Gruppe (Name leider vergessen): Zähneputzen, Pullern und dann ab ins Bett, ab ins Bett, ab ins Bett, Zähne putzten, Pullern …

Die Tage Zwei, Drei und Vier liefen dann ähnlich ab. Wanderung von Bühne zu Bühne und zwischen durch den Flüssigkeitsverlust entsprechend auffrischen und Abrocken bis der Arzt kommt. Übrigens, mit Kreuz- und Fußschmerzen war nix mehr. Die „Special-Einlagen“ während den Auftritten war die beste Physiotherapie, die alten lädierten Knochen wieder auf Vordermann zu bringen. Apropos Abrocken! In meinem Alter muss man doch schon ein bisschen bekloppt sein, um so ausgelassen zu feiern, aber bei diesem Event muss man auch einfach mal die „Sau“ rauslassen! Alltag ist Morgen … oder wann auch immer?

Es gibt so viel beim Wacken open Air zu erleben, kann man nicht alles wiedergeben, muss man selbst erlebt haben! Als „Edel-Metaller“ genießt man natürlich auch ein paar extra „Bonbons“. So wurde der Eintritt auf die Besucherterrasse auf dem Krombacher Pavillon oder die Gastfreundlichkeit bei der Firma Wavin uns ermöglichst. Auch hier mal ein recht herzliches Dankeschön!

Was bleibt an Erinnerungen sonst noch hängen, bei einem solchen Festival der Superlative? a) Einmal dabei gewesen zu sein, b) freundlich- und vor allem friedfertige Menschen erlebt zu haben, c) 4 Tage lang Hammer-Musik auf die Ohren bekommen zu haben, aber vor allen mit einer super Truppe das Ganze erleben zu dürfen, das war einfach geil!
Mit dabei aus Rübenach waren: Goswin und Werner Geisen, Marc und Stefan Geisen, Volker und Nils Kürsten sowie Rene Becker, Michael und Eva Heckhoff, Eckart Vogel und Gabi Drechsler Wolfgang Hesse Dirk Schürbüscher und Holger Steinhagen.

Ach ja, da war aber vor allem unser „Superman Joe“. Er ist Macher, Organisator, Leitwolf, Animator und eine absolute „Heavy-Metal-Granate“ in einer Person. Danke Joe!!!

Herbert Hennes Rübenach – 06.08.2024
Fotos Rübenacher Heavy Metal Freunde

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