15 Rübenacher Bürgerinnen und Bürger nahmen am Freitag, 6. September an der angekündigten Waldführung teil und folgten der neuen Revierleiterin Miriam Rosenbach und ihren Begleitern Michael Heisser (Amt für Stadtvermessung und Bodenmanagement) und einer Praktikantin gut 1 1/2 Stunden durch den Rübenacher Forst. Ortsvorsteher Thomas Roos hatte die Ortsbegehung angeregt, umso gleichzeitig mit der örtlichen Forstverwaltung einen Kontakt herzustellen.
Viel ist vom einst bis an den Ortsrand reichenden Waldgebiet jedoch nicht mehr vorhanden. Gerade einmal 65 ha ist der Bestand in der Rübenacher Gemarkung heute noch groß. Für den Bau unserer Pfarrkirche St. Mauritius (1863 – 1866) wurde zur Kostendeckung zu einem großen Teil seiner Zeit abgeholzt.
Im Rahmen der wirtschaftlichen Nutzung wird er heute durch gezielte Maßnahmen für die weitere Zukunft „fit“ gehalten. Mit einem Radius von ca. 15 Meter (Beispiel Buche) werden sogenannte „Zukunftsbäume“ um ihn herum freigeschnitten. So kann die Baumkrone und damit letztlich der ganze Baum entsprechend wachsen und sich entfalten. In seinem Umfeld gibt es dadurch genügend Freiraum für neue Keimlinge.
Gefällte Bäume werden zur Schonung des Bodens mit speziellen Rücke-Pferden (siehe Video) aus dem Bestand gezogen, anschließend auf den jeweiligen Rückeschneisen mit schwerem Gerät auf Größe geschnitten, um sie dann als Polder zu lagern.
Im Rübenacher Wald gibt es noch eine Vielzahl an Baumarten. Eichen, Buchen, Birken, Douglasien und Kiefern, um nur einige zu nennen, sorgen für eine gesunde Mischung im hiesigen Forst. Die kräftigsten (Douglasien) sind geschätzte 120 – 140 Jahre alt und haben inzwischen einen Durchmesser vom mehr als 80 cm und sind annähernd 40 – 50 Meter hoch. Auch die seltene Elsbeere (eine alte Baumart), so die Revierleiterin, ist hier noch zu finden.
Der Wald ist jedoch nicht nur ein wirtschaftlicher Faktor. Für die Bevölkerung ist er Naherholungsgebiet und Klimazone zu gleich. Beim Spaziergang durch ihn, so der gut gemeinte Hinweis von Miriam Rosenbach weiter, sollten die Augen jedoch immer wieder nach oben wie auch unten gerichtet werden. Herabfallende abgestorbene Äste, umherliegendes Totholz oder auch sonstige Wurzeln können durchaus zu Gefahren- oder Stolperstellen werden. Eine Verkehrssicherungspflicht gibt es im Wald nämlich nicht!
Die Frage, wieviel Wild sich noch in diesem Gebiet aufhält, konnte in Bezug auf die vorhandene Größenordnung leider nicht beantwortet werden, Spuren von Wildschweinen waren am Wegesrand aber deutlich zu erkennen.
Ortsvorsteher Thomas Roos bedankte sich anschließend bei Miriam Rosenbach für die interessante und gleichsam aufschlussreiche Führung. Die vielen Fragen und Anmerkungen der Teilnehmer haben gezeigt, welches Interesse am Wald und der damit verbundenen Forstwirtschaft doch besteht. Eine Wiederholung dieser Veranstaltung zu gegebener Zeit sei von daher durchaus angebracht.
Redaktion unser-ruebenach.de – 10.09.2024
Fotos Heinz Köhmstedt