Am 22. Dezember d. J. jährt sich zum 80. Mal der 1944 schwerste und verlustreichste Luftangriff auf Rübenach während des zweiten Weltkrieges.
Um 19:00 Uhr ging ein Bombenteppich auf Rübenach nieder, dessen Bilanz (Red. in der Gedächtnisstraße) 21 Tote betrug. 4 Häuser und 3 Scheunen wurden dabei zerstört. Zwei Tage später gab es erneut einen Angriff bei dem es (Red. in der Gotenstraße) einen Toten und fünf weitere zerstörte Häuser gab. So liest es sich in der Ortschronik von 1975 im Buch „Rübenach eine Heimatgeschichte“.
Es war ein Weihnachtsfest, das den heute noch lebenden Zeitzeugen in trauriger Erinnerung geblieben ist.
Ehepaar Margarete und Gerhard Daub haben die Bombenangriffe seinerzeit als Kinder hautnah miterlebt. Unsere Familie, so Margarte Daub geb. Becker, hatte großes Glück erzählt sie, weil wir beim Angriff am 22. Dezember, anders als üblich nicht im Keller unseres Hauses in der heutigen Gedächtnisstraße Nr. 9, sondern im Scheunenkeller Schutz suchten. Als die Bomben rechts und links einschlugen, riss es von ihrem Haus beide Giebelwände weg. Ringsum waren die Häuser teilweise total zerstört. Es war das schlimmste, was sie als 8-jähriges Mädchen damals im Krieg erlebte. Die Namen jener 21 Personen, die bei diesem Bombenabwurf ihr Leben verloren, sind ihr heute noch trauriger Erinnerung.
Gerhard Daub erlebte zwei Tage später am Heiligen Abend als damals 11jähriger in der heutigen Gotenstraße den nächsten Bombenabwurf auf den Ort. Im Hof ihrer damaligen Schmiede und Schlosserei Hausnummer 4 ging eine von mehreren Granaten nieder die ein Nebengebäude zerstörte und das Wohnhaus teilweise beschädigte. Bei diesem Angriff kam seiner Zeit ein weiterer Mensch ums Leben.
Es war zweifellos das schlimmste Weihnachtsfest was jemals in Rübenach erlebt wurde. Beide erinnern sich auch aus damaliger kindlicher Sichtweise daran, dass die jeweils schon geschmückten Weihnachtsbäume, den gewaltigen Erschütterungen unerwartet standhielten und unversehrt auf den Tischen stehen geblieben sind. Glückliche Momente und schreckliches Leid lagen dicht beieinander …
Kriegsauswirkungen in Rübenach
Bereits zwei Jahre zuvor im August 1942 vernichtete eine Luftmine den Chorraum unserer Pfarrkirche St. Mauritius. Es war die erste Zerstörung einer Kirche im Bistum Trier. Die damalige Presse berichtete: „Das sind die von Britten bekämpften „militärischen Ziele“: Kulturdenkmäler und Gotteshäuser“.
Ein Jahr später im Dezember 1943 wurden ungefähr 120 Brandbomben auf Rübenach abgeworfen, die aber bis auf sechs abgebrannte Scheunen keine weiteren Schäden anrichteten. Weitere vereinzelte Bombenabwürfe waren noch bis zum Januar 1945 festzustellen, denen zwei weitere Wohnhäuser zum Opfer fielen.
Am 8. März 1945 gegen 2 Uhr nachmittags lag Rübenach ein letztes Mal unter heftigem Artillerie- und Granatfeuer. Zwei Stunden später rollte der erste Panzer der Armee des amerikanischen Generals Patton in Rübenach ein. (siehe Video) Bürgermeister Anton Alsbach übergab nach einer Lautsprecher-Aufforderung mit einer weißen Fahne darauf hin kampflos den Ort.
Der Krieg war für die Menschen hier in Rübenach damit zu Ende. Insgesamt forderte der Zweite Weltkrieg 173 Rübenacher Tote, wobei jedoch die an Folgeschäden Gestorbenen nicht mitgerechnet wurden.
Mehr Informationen über Geschehnisse im zweiten Weltkrieg in Rübenach siehe unter: Die Kapitulation von Rübenach 1945 von Hans Gappenach oder unter: Das Dritte Reich von Udo Liessem.
Redaktion unser-ruebenach.de – 22.12.2024