Von Udo Liessem
Nicht unbedeutende tertiäre Tonvorkommen auf der Rübenacher Höhe und Kiesgruben ebendort wurden spätestens seit dem (frühen) 19. Jahrhundert ausgebeutet. Wenn die Unternehmungen auch hauptsächlich von außerhalb ausgingen, waren doch Rübenacher Arbeiter im Ton und Kies beschäftigt. Da die große Gefahr in den Gruben unbedingte Disziplin nötig machte, wurden bei geringsten Verstößen harte Strafen verhängt, die das „Disciplinar- Reglement für Arbeiter auf den Tongewinnungen bei Kärlich und Mülheim“ vom 3. Dezember 1863 festsetzte. Verfasser vermutet, ohne es allerdings bis jetzt nachweisen zu können, dass der Ton über Rübenach schon seit dem (späten) Mittelalter abgebaut worden ist und das es wahrscheinlich im selben Zeitraum eine dorfeigene Töpferei gegeben haben wird. Interesse verdient ein Satz: „Teilweise erwarb die Großindustrie eigene Tonlager, wie z. B. Krupp in dem alten Pfeifenbäckergebiet am Rande des Neuwieder Beckens in Rübenach niederließ und dort den Übergang der Tonindustrie zum Großbetrieb mit anbahnte“. Auf der Rübenacher Höhe beuteten 1897 vier Firmen die „Erstklassige blaue Tonerde“ ab; die Fördermenge betrug jährlich 24000 Tonnen, davon fielen 10000 Tonnen auf die Firma Krupp (Essen), 10000 Tonnen auf die Firma Ludwig (Koblenz), 3000 Tonnen auf die Firma Mannheim (Kärlich) und 1000 Tonnen auf die Firma Witwe Peter Müller aus Rübenach.
Aufnahme aus einer Tongrube zwischen Rübenach und Mühleim-Kärlich Mitte der 20er Jahre.
Aus den Buch „Rübenach eine Heimatgeschichte“